Der VfB Stuttgart begann die Saison mit Trainer Armin Veh und Manager Fredi Bobic. Beide klopften sich vor dem Start der Bundesliga auf die Schulter und waren sicher, eine starke Spielzeit zu erleben. Das offizielle Saisonziel hieß zwar, dass man mit dem Abstieg nichts zu tun haben wollte. Doch auch mehr erschien alles andere als unmöglich. Dies klang aus jeder Zeile der damaligen Verantwortlichen heraus. 22 Spieltage später steckt der VfB tief im Morast. Er konnte gerade einmal 18 Zähler ergattern, ist Tabellenletzter und schon vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Bobic und Veh wurden durch Robin Dutt und Huub Stevens ersetzt. Letzterer muss allerdings schon wieder um seinen Posten bangen.

Dutt will Siege von Stevens sehen
Die „Bild“ zitiert Stuttgarts Sportchef, dass man nun – nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund – „ganz klar“ Punkte gegen Hertha BSC Berlin und Hannover 96 holen müsse. Insbesondere das Spiel gegen die Hauptstädter wird wichtig, schließlich liegt die „Alte Dame“ auf Rang 17 und damit in Griffweite. Bei einer Niederlage würde der Rückstand auf das rettende Ufer hingegen schon auf beängstigende Ausmaße ansteigen. Dutt gibt Stevens deshalb auch keinen Garantieschein für seinen Job mehr, sondern sagt nur noch kryptisch, dass man vom Trainer „solange überzeugt“ ist, wie „dieser 100-prozentig von sich überzeugt ist“.

Sarkasmus: Stevens versucht sich als Komiker
Aber ist Stevens dies noch? Zuletzt hatte man nicht mehr den Eindruck. Schon vor einer Woche auf der Pressekonferenz nach der Last-Minute-Pleite gegen die TSG Hoffenheim (1:2) erklärte der Niederländer, er sei ratlos und bat die anwesenden Journalisten um Tipps. Diesen sarkastischen Witz setzte der 61-Jährige nach der Niederlage gegen den BVB fort. Er sei „jetzt nicht ratlos, aber auch kein Messias“, so Stevens, der anfügte: „Oder habe ich etwa Sandalen an?“ Wenn einem Mann wie Huub Stevens der Sarkasmus als letzte Waffe erscheint, mit der er sich in der Öffentlichkeit verteidigen kann, sagt dies eigentlich schon alles.

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