Ex-Torhüter Frank Rost kennt den Hamburger Sportverein wie seine Westentasche, denn er hat vier Jahre dort gespielt. Er kennt daher die Gründe, warum vom HSV auch in dieser Saison keine Höhenflüge zu erwarten sind, und diese liegen nach Ansicht des 43jährigen in den Strukturen und der Einstellung des Vereins. Der HSV ist in den letzten vier Jahren zwar so stabil geworden, dass sie nicht mehr in den Abstiegsstrudel geraten werden, aber über einen Platz im Mittelfeld der Tabelle werden sie auch in dieser Saison trotz hoher Ansprüche nicht hinaus kommen.

Verstärkung auf den falschen Positionen

Rost kritisierte vor allem die Einkaufspolitik des HSV. Seiner Ansicht nach werden Spieler für die falschen Positionen gekauft. Ein Beispiel ist der brasilianische Olympiasieger Douglas Santos, mit dem die Hamburger wieder mal einen Außenverteidiger holten, obwohl es bei den Hanseaten vor allem im zentralen Mittelfeld hakt. Dabei könne sich der Klub teure Transfers kaum noch leisten.

Auch die Rolle des Investors Hans-Michael Kühne sieht Rost äußerst kritisch. „Ohne Kühne wäre der HSV längst weg“, sagte der ex-Torwart in einem Interview mit der „Bild“. Rost kritisiert, dass sich der Bundesliga-Dino von Kühne abhängig macht. Er befürwortet eher einen eingetragenen Verein, um die Geschichte und die Tradition des Vereins aufrecht zu erhalten. Der Fußball habe nach Ansicht des 43jährigen seine Seele verkauft. Die Top-Vereine kaufen sich die besten Spieler, die alten Traditionsvereine bleiben auf der Strecke. Dabei denkt Frank Rost vor allem an seine Ex-Vereine Werder Bremen und dem HSV, die ihre Ansprüche nicht erfüllen können.

RB wird eine gute Rolle spielen

Am Wochenende kommen die Roten Bullen aus Leipzig nach Hamburg. Rost selbst spielte während seiner Jugend in mehreren Leipziger Vereinen und lief zuletzt für die New York Red Bulls auf. Er glaubt, dass das österreichische Unternehmen in den nächsten Jahren eine wesentliche Rolle in der Bundesliga spielen wird. Zwar gilt Rost als Verfechter der Traditionen, schätzt aber die Strategie von Red Bull, die vor allem das Produkt in den Vordergrund stellen.

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