Mit dem HSV in der ersten und dem FC St. Pauli in der zweiten Bundesliga stehen zwei Hamburger Mannschaften auf den jeweils letzten Plätzen. Das nagt am Selbstbewusstsein einer Stadt, die gerne den Ruf einer Weltstadt hätte. Dabei haben die Hamburger nach den Insolvenzen des HSV-Handballteams und der Eishockeymannschaft Hamburg Freezers alle Hoffnungen auf den Fußball gesetzt.

Schlusslicht in Liga eins und zwei

Als Uwe Seeler nach fast 80 Jahren endlich seinen Mitgliedsausweis des Fanclubs der deutschen Nationalmannschaft erhielt, mag er sich riesig darüber gefreut haben, doch die Tatsache, dass sein HSV am Tabellenende der ersten Liga steht, wird die Freude des Ehrenspielführers des DFB-Teams ordentlich getrübt haben. Während der Ehrung, die in der Halbzeitpause des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Mannschaft gegen Tschechien stattfand, machte „Uns Uwe“ in einem kurzen Interview deutlich, wie sehr er sich endlich mal wieder einen Sieg des Hamburger Sportvereins wünscht. Nicht nur der HSV-Ikone mag bei dem Gedanken an seinen Lieblingsverein das Herz bluten, sondern auch den Fans, die Jahr für Jahr mit ansehen müssen, wie sich die Hanseaten von einer Krise in die nächste stürzen.

Nicht besser sieht es beim Stadtrivalen FC St. Pauli aus. Auch der Kultverein rutscht immer tiefer in den Abstiegssumpf, obwohl man am Millerntor in dieser Saison eigentlich den Aufstieg in Liga Eins schaffen wollte. Das Selbstverständnis einer Stadt, die als „Tor zur Welt“ eigentlich auch im Weltsport eine große Rolle spielen sollte ist dadurch ziemlich beschädigt, war man doch mit der Olympiabewerbung für 2024 nach dem negativen Bürgerentscheid gehörig auf die Nase gefallen.

Missliche Lage erhitzt die Gemüter

In Hamburgs Kneipen und Bars wird nach den Insolvenzen des HSV-Handballs und des Eishockeyvereins Hamburg Freezers heftig darüber diskutiert, was aus den beiden früheren Top-Klubs des Hamburger Fußballs wird, denn die letzten Plätze in der ersten und zweiten Liga werden den Ansprüchen der Mannschaften HSV und FC St. Pauli nicht gerecht. Zwar nimmt man am Millerntor alles nicht so ernst wie beim HSV, doch auch die Fans der Kiez-Kicker machen sich insgeheim große Sorgen. Und der Hamburger Sportverein will nicht immer nur um den Klassenerhalt spielen, sondern wieder mal große Titel gewinnen.

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