Hertha BSC Berlin erlebte unlängst ein Erdbeben. Trainer Ante Covic musste gehen. Ihn ersetzt Jürgen Klinsmann, der seinen eigenen Trainerstab mitbringt. Arne Friedrich wurde zudem als „Performance-Manager“ installiert, der für das Verhältnis der Mannschaft zum Trainer und zum Verein zuständig ist. Schnell wurden Gerüchte laut, dass Investor Lars Windhorst jetzt faktisch die Macht an der Spree übernommen habe. Er hatte in den vergangenen fünf Monaten 250 Millionen Euro in den Verein investiert und fraglos bessere Resultate als den Abstiegskampf erwartet, indem die alte Dame derzeit knietief steckt.

Klinsmann ist Windhorsts Mann

Die Gerüchte haben durchaus einen realistischen Kern. Klinsmann und Friedrich seien Windhorsts Männer, heißt es bei den Fans und in einigen regionalen Medien Berlins. Die Hälfte dieser Aussage ist richtig: Der frühere Bundestrainer ist tatsächlich ein Vertrauter des Geldgebers. Er hatte vor seinem Engagement als Trainer einen Platz um Aufsichtsrat der Hertha inne, um die Interessen des Investors zu schützen. Friedrich allerdings ist kein Mann Windhorsts. Der verdiente Spieler sollte schon seit Jahren in den Verein eingebunden werden. Offenbar brauchte es die Idee Klinsmanns, um endlich eine Aufgabe für den 40-Jährigen zu finden.

Windhorst: „Klinsmann war die Idee von Michael Preetz“

Der Teil der Gerüchte rund um Friedrich stimmt also schon einmal nicht. Windhorst selbst tritt in der „Bild“ auch den weiteren Passagen entgegen. Es sei nicht seine Idee gewesen, Klinsmann als Trainer zu installieren. Diese habe der Manager gehabt. Laut Quelle trifft dies zu. Preetz wollte Klinsmann demnach sogar schon vor zwei Jahren als Trainer holen. Das operative Geschäft liege zudem vollständig in den Händen von Preetz, Finanzchef Ingo Schiller sowie Präsident Werner Gegenbauer, versichert der Investor weiter. Er stehe zwar im regelmäßigen Austausch mit jenen, halte sich aber aus den Entscheidungen heraus. Diese stünden ihm nicht zu. Preetz bestätigt diese Äußerungen: Die Gesamtverantwortung liege weiterhin bei ihm. Mit Windhorst vereine ihn der Wunsch, Hertha endlich voranzubringen. Ob die Fans diese Aussagen glauben werden, darf der geneigte Leser selbst entscheiden.

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